Waldcamp e.V.

Zivilisation versus Natur

 Das Zirkuswochenende ist vorbei und der Zirkus zieht weiter in eine andere Stadt. Pokki, Anton und Ole verabschieden sich von ihren neuen Freunden und geloben weiter in Kontakt zu bleiben. Nun sitzen die drei in ihrem Keller, neben ihrer Zeitmaschine und unterhalten sich über dies und das. Anton erwähnt die Diskrepanz zwischen der Natur und dem ganzen Fortschritt. Was so alles entsteht, um die Bedürfnisse der Menschen zu erfüllen. Ole meint, wie einfach leben da die Menschen in Australien, die Aborigines.

Pokki fragt Anton, ob man mit der Zeitmaschine auch so eine Art Tele Vision erzeugen kann und sich das Leben dieser Menschen einmal wie in einem Film, nur live beobachtet, erleben kann? Anton setzt sich sofort an die Computersteuerung der Zeitmaschine und versucht eine derartige Funktion zu installieren. Ole findet Pokkis Idee einfach toll. Würde uns so viel bringen, auch für die Schule. Pokki spinnt den Faden weiter. Ja, in die Zukunft schauen, auf die nächste Klassenarbeit und die Fragen im Vorfeld wissen. Anton arbeitet stark konzentriert. Nach einigen Minuten startet er den ersten Versuch. Da wo sich sonst das Zeitloch öffnet erscheint eine riesige schwarze Wand. So fragt er, was wollt ihr sehen. Na fangen wir doch mit den Aborigines an. Anton fragt, reale Zeit? Jup, antwortet Ole. Schon erscheinen die ersten Bilder. Braun gebrannte Menschen in einer endlosen kargen Naturlandschaft. Nur mit einer Art Rock bekleidet und mit einem Speer bewaffnet. Die Haare sind geflochten und mit Fasern zusammengebunden. Sie müssen auf der Jagd sein, meint Pokki.

Etwas gekrümmt schleichen sie durch das trockene Gras. Fast unbemerkt wirft einer der Abos seinen Speer. Schnell laufen alle los und sehen ein vom Speer getroffenes Känguru. Die Männer nehmen es mit. In ihrer Behausung, einer kleinen Höhle werden sie bereits von den Frauen erwartet. Diese freuen sich über dies Fleischmahlzeit. Die Kinder springen freudig um das tote Känguru herum. Die Männer bereiten in einem Sandloch ein Feuer. Als es brennt werden Steine in das Feuer gelegt und weiteres brennbares Material hinzugetan. Während dieser Zeit sehen unsere drei wie die Frauen das Känguru abziehen und ausnehmen. Nun wird es zerlegt. Das alles geschieht in der prallen Sonne auf einem großen flachen Stein. Das Handwerkzeug sind nostalgisch aussehende Messer. Nach einigen Stunden, Anton hat die Übertragung vorgespult, werden mit Holzstäben die Steine aus dem Feuer geholt. Die Glut wird an der Seite aufbewahrt. In die Grube werden große Blätter gelegt, Auf die Blätter wird das zerlegte Fleisch gelegt, dazu einige nicht definierbare Knollen. Nun kommen die heißen Steine zwischen das Fleisch. Alles wird wieder mit den großen Blättern abgedeckt und darüber wird die Glut verteilt und alles mit einer Schicht Erde bedeckt. Nun heißt es abwarten. Die Zeit vergeht und es wird bereits dunkel. Fackeln werden aufgestellt und angezündet. Der ganze Stamm versammelt sich. Die Männer haben sich mit weißen und Ockertönen ihre Haut bemalt. Erwartungsvoll sitzen alle um die Feuerstelle herum. Die Männer haben lange hohle Rohre in die sie reinpusten und urische Töne erzeugen. Das sind Didjiridoos, die typischen Musikinstrumente der Ureinwohner Australiens. Die Männer tanzen, hopsen zu diesen Klängen. Nun wird die Feuerstelle geöffnet. Die restliche Glut entfernt die oberen Blätter und schon sieht man das Kängurufleisch und die Knollen zwischen den Steinen. Gern hätten Pokki, Anton und Ole gewusst wie das schmeckt. Alle haben Blätter als Teller und erhalten von dem Fleisch und den Knollen.

Toll meint Ole, wie einfach diese Menschen leben. Und alle scheinen glücklich zu sein. So endet ihre erste TV live Show. Und nun stellt euch mal die Frage, wie die Menschen in Berlin, z.B. in Kreuzberg leben, meint Ole. Die anderen beiden lachen. Anton meint, unser TV Program für morgen. Am nächsten Nachmittag treffen sie sich wieder. Anton hat bereit das Ziel der heutigen TV live Show in die Datenbank eingegeben. Berlin, Kreuzberg, Heute. Und schon gehts los. Pokki springt ein Stück zurück, Anton mach es leiser! Autolärm, hupende Autos. Entlang der Straße eine Vielzahl von Geschäften. Auch Restaurants und Bars. Von überall ertönt laute Musik. Hunderte Menschen drängen sich durch die Straßen. Ihr Outfit ist vielgestaltig, von schrill bunt bis völlig verschleiert Jeder scheint etwas zu suchen. Alle gehen aneinander stumm vorbei. An jeder Ecke Schilder die zu irgendetwas einladen oder auf irgendetwas hinweisen. Kinder sind kaum zu sehen. Oh was ist das fragt Pokki in den Raum, Möchtet ihr so leben. Ole meint, das ist Zivilisation. Ach ne meint Pokki. Schalt aus, ich habe genug gesehen. Morgen suchen wir wieder was Urtümliches. Ja meint Anton, lasst euch überraschen. Und Anton wird sie überraschen. Mit einer virtuellen Reise nach Papua-Neuguinea, zu dem Volk der Kanibalen. Ole und Pokki sind gespannt. Als Ole den Raum am nächsten Tag betritt lauft die TV Show bereits. Dichter Urwald und spärlich bekleidete, kleinwüchsige Menschen mit seltsamer Bemalung streifen durch den Urwald. Die sind bestimmt auch auf der Jagd, meint Pokki.

Sie haben große Ringe durch ihre Nasen. Plötzlich hält einer der Männer einen Stock an den Mund und richtet diesen in Richtung der Baumkronen. Ein Blasrohr, konzertiert Anton. Schon hat er einen Pfeil abgeschossen. Kurze Zeit später fällt ein kleiner Affe auf den Waldboden. Die benutzen vergiftete Pfeile, mit dem Gift kleiner bunter Frösche. Das Gift ist extrem gefährlich, auch für die Jäger. Lediglich durch kochen wird es neutralisiert. Ich denke die Einwohner in Papua New Guinea essen Menschenfleisch, fragt Ole. Na Affen sind ja unsere Vorfahren. Also gar nicht so weit entfernt, lacht Pokki. Auf dem Rückweg in ihr Dorf sammeln sie noch die verschiedensten Früchte und Blätter. Wieder warten die Frauen schon und es wird ein Feuer entzündet. Der Affe wird abgezogen und aufgenommen und an einem Stock befestigt. Dieser wird über das Feuer gehängt und ein kleiner Junge dreht gewissenhaft diesen Stock. Die Frauen bereiten in einem großen Topf eine Art Suppe aus den Blättern und Früchten. Ist ja fast wie bei den Abbos, meint Pokki. Und nun die Frage wie funktioniert das Leben in den Großstädten? Shanghai, Tokio oder Dubai? Schauen wir doch einmal rein. Hier Tokio, sagt Anton. Tausende Menschen auf den Straßen. Alle tragen Mundschutzmasken. Wo haben die ihr zu Hause, fragt Ole? Schau da, ein riesiges Gebäude, Schaun wir mal hinein. Lange Gänge und an der Seite dreistöckige Wohnröhren. Hier schlafen die Menschen in der Großstadt. Ansonsten arbeiten sie, essen in Restaurants und genießen das vielseitige Angebot an Unterhaltungsprogrammen. Und Shanghai? In dieser Stadt? Riesige Gebäude mit kleinsten Wohnungen in denen drei Generationen leben. Sieht es in den ländlichen Regionen dieser Länder genauso aus fragt Ole? Anton programmiert die Zeitmaschine.

Seht. Zerfallene Hütten, kaum junge Menschen. Ein wenig Landwirtschaft. Die Jugend zieht es in die Stadt. Welche Hoffnungen und Ziele sie habe, man weiß es nicht. So möchte ich nicht leben, sagt Pokki. Mach doch mal einen Rückblick zum Leben auf dem Land in den 80ziger Jahren. Anton reagiert. Das Dorfleben 1985 in Jacobsdorf. Einfamilienhäuser mit kleinem Garten und Tierhaltung. Die Jugend trifft sich in ihren selbst geschaffenen Klubs. Sie hören Musik und tanzen. Man sieht sie auch bei der Erntehilfe. Die Familien halten zusammen. Die Kinder besuchen die Schule, machen eine Lehre oder studieren und finden ihren Platz in ihrem Land. Das hört sich gut an meint Ole. Und warum ist das vieler Orts so anders fragt Pokki. Ist es eine Frage des Glücks? Wovon träumen die Menschen.? Was ist ihr Lebensziel? Wir können weiter schauen meint Anton. Aber wir werden immer wieder diese enorme Diskrepanz finden. Einerseits ein Leben wie bei den Urmenschen, hart aber glücklich, andererseits in der Zivilisation im Streß und ohne jedes Glücksgefühl Eine traurige Erfahrung, meint Pokki, was der technische Fortschritt aus dem Leben der Menschen macht. Zwar werden die Menschen immer älter, dank des medizinischen Fortschritts, aber im Endeffekt sind es nur die Auswirkungen des Finanzkapitalismus, der alles daran setzt auf Kosten der Menschen so viel als möglich Profit in wenige Hände zu spülen. Der Rest der Menschheit leidet darunter. Es ist so wichtig das zu erkennen, sagt Anton mit erhobenem Zeigefinger. Wir sind selbst der Schmied unseres Lebens. Eine gute Lehre aus dieser Zeitreise. Es gibt noch so viele Beispiele der Vielfältigkeit des Lebens auf unserem Planeten. Schaut euch noch einige Beispiele an, denkt euch in das Leben dieser Menschen und findet selbst weitere Beispiele.

  1. Australien - Leben der Aborigines
  2. Großstadt Berlin - Leben in Kreuzberg
  3. Indonesien - Leben der Kannibalen
  4. - Leben in einer Großstadt
  5. Antarktis - Leben der Eskimos
  6. Leben in Japan in Wohnröhren - Leben auf dem Dorf
  7. Leben in Las Vegas
  8. Leben in Thailand ein Basar in Thailand
  9. Leben in Afrika bei den Massai
  10. Leben im Weltraum als zukünftige Vision
  11. Leben in der Sahara bei den Beduinen
  12. Überleben im brasilianischen Urwald
  13. Leben in Ney York
  14. Leben der Indianer
  15. Leben der Neandertaler
  16. Leben auf einem Kreuzfahrtschiff
  17. Leben in Hiroshima nach Atombombe

 

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